Probiblio e.V. holte Ralf Kramp ins Wohnzimmer!

Am 29. April 2021 fand bereits die 2. Onlinelesung von probiblio e.V. statt. Dieses Mal wurde der Autor Ralf Kramp eingeladen, aus seinem aktuellen Eifel-Krimi „Ein Grab für zwei“ vorzulesen.
Es ist bereits sein 10. Band aus der Herbie-Feldmann-Reihe. Den Teilnehmern bot sich ein turbulenter Krimi-Abend, bei dem sich Spannung und Spaß munter abwechselten.

Pünktlich um 19:30 Uhr ging es los; Petra Brandl-Kirsch begrüßte die rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Nach ihrer freundlichen Ansprache übernahm dann Ralf Kramp das Mikrofon. Was die Zuhörer jetzt erlebten, war kein Vorlesen mehr, sondern eine Ein-Mann-Show: Mit vollem Körpereinsatz las der Autor aus seinem Buch ausgewählte Kapitel vor. Mit einer ausladenden Gestik, ausgepägter Mimik und einer Betonung, die vor Kraft nur so strotzte. So verlieh er gekonnt jeder Figur in seinem Roman eine besondere Note. Regelrecht lebte er seine Figuren. Das machte es den Zuhörern leicht, sich in die Welt des Herbie Feldmann hineinzuversetzen. Wie im Film liefen die Bilder im Kopf ab.

Da ist Rost-Horst, der Tankstellenpächter, den Herbie im Krankenhaus besuchte. Ein Urgestein aus der Eifel, mit rauchig tiefer Stimme und einem Hang zum Jähzorn. Oder in einem anderen Kapitel wird Zorro beschrieben. Er verbrachte in Spanien einige Jahre im Knast und kommt jetzt zurück in sein altes Revier an der Tankstelle.

Ganz bezeichnend ist, dass nahezu jede Figur in seinem Roman einen Spitznamen trägt, wie bsp. Rost-Horst, Hacki, Dumbo oder der dicke Schmal. Diese Spitznamen wirken wie eine Art Karikatur, indem überspitzt eine einzige Charaktereigenschaft herausgestellt wird. Wohl typisch für die Eifel.

Ralf Kramp kann aber auch die leisen Tönen. Zwischen den einzelnen Kapiteln nimmt er sich Zeit und erzählt frei von der Leber weg aus seiner Heimat, der Eifel. Die Zuhörer und Zuhörerinnen erfuhren von Zeugnissen der Vergangenheit wie bsp. romanischen Kultstätten aber auch wie der Autor das Corona-Jahr erlebt hat.

Zum Schluss der Veranstaltung duften die Teilnehmer und Teilnehmerinnen noch ihre Fragen an den Autor stellen. Das wurde auch rege angenommen. Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend. Danke, lieber „Krampus“, für diesen Genuss für Augen und Ohren. Und das nächste Mal bitte wieder live auf der Bühne vor realem Publikum.

Und wer wissen will, wie es mit Herbie und der Tankstelle weitergeht: Der Roman ist in den Buchandlungen in Niederkassel, online und bald auch in den städtischen Büchereien zur Ausleihe erhältlich.